Wien
1886 -
Limoges
1971
Mit seinen Eltern zieht der in Wien geborene Raoul Hausmann als Vierzehnjähriger nach Berlin. Von seinem Vater erfährt Raoul seine erste künstlerische Unterweisung in der Malerei. Der junge Raoul Hausmann interessiert sich für die Ziele des gerade in Deutschland entstehenden Expressionismus und engagiert sich als Mitarbeiter der Zeitschrift "Der Sturm".
Hausmann beschäftigt sich, neben der Malerei, ausführlich mit Philosophie und Literatur und veröffentlicht in mehreren Kulturzeitschriften Artikel und Gedichte. Mit Autoren der Zeitschrift "Die Aktion" hat er u. a. ab 1913 Kontakt. Bis er 1917 mit den Gedanken und Ideen des Dadaismus in Berührung kommt, die ihm einerseits die aktuelle Literatur wie z.B. die Zeitschrift "Cabaret Voltaire" und darüber hinaus der Arzt und Schriftsteller Richard Huelsenbeck vermitteln, ist Raoul Hausmann überzeugter Anhänger des Expressionismus. Erste Dada-Soireen, an denen neben Hausmann u.a. Huelsenbeck, Heartfield und Grosz teilnehmen, finden ab 1918 statt. Im selben Jahr wird der "Club Dada" gegründet und das erste "Dadaistische Manifest" erscheint.
Raoul Hausmann entwickelt das Photomontage-Verfahren und druckt erste "Plakatgedichte" und phonetische Poeme. 1919 wird er Herausgeber der Zeitschrift "Der Dada". 1920 ist das Ende der Dada-Bewegung abzusehen. Mit seinem Roman "Hyle" beginnt der Künstler 1926.
Nebenbei führen elektroakustische und optische Analysen zum Optophon, einem Gerät, das Schall- und Lichtwellen in Korrespondenz bringen soll. Das Gerät wird 1935 in London als Patent angenommen. 1930 entstehen erste systematische Kameraphotographien, die Hausmann 1933, als er nach Ibiza emigriert, weiterentwickelt. Für längere Zeit sind diese Dokumentarphotos und phototechnischen Experimente die einzige Tätigkeit, der Raoul Hausmann einigermaßen ungehindert nachgehen kann. Als verbannter Künstler ist Hausmann bis 1944 ständig auf der Flucht. Von Spanien aus geht er 1936 nach Zürich, 1937 nach Prag, im folgenden Jahr nach Paris und schließlich über Peyrat-le-Château nach Limoges, wo er sich endgültig niederlässt.
Dort lebt Raoul Hausmann bis zu seinem Tod im Jahr 1971 sehr isoliert.
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